Auf Initiative der gewobau - Gesellschaft für Wohnen und Bauen Rüsselsheim mbH und der Evangelischen Martinsgemeinde wurde 2012 die Böllenseesiedlung in den Blick genommen. Die Martinsgemeinde entwickelte ein Konzept zum Aufbau eines Nachbarschafts- und Familienzentrums und beantragte Fördergelder.
Die gewobau schmiedete eine Kooperation zwischen drei ortsansässigen Baugesellschaften (bauverein AG, gewobau und Nassauische Heimstätte) und beteiligte auch die Evangelische Martinsgemeinde sowie die Stadt Rüsselsheim. Diese fünf Kooperationspartner schlossen einen Vertrag und gaben der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH den Auftrag, einen Moderationsprozess unter dem Motto „Gemeinsam im Quartier“ in Gang zu setzen.
Es gelang die Akteure vor Ort zu vernetzen und einen monatlichen, moderierten Treff „Nachbarschaft Böllensee – die Ideenschmiede“ zu initiieren.
Dieser stellte sich folgenden Aufgaben:
Angebot einer Arbeitsplattform, um die Angebote und Ideen in der Siedlung zu bündeln und zu vernetzen
Beteiligung aller Generationen und Kulturen
Organisation und Umsetzung eines Nachbarschafts- und Familienzentrums
Identifikation zu stiften und Anonymität zu verringern
Kontakt und Kommunikation zwischen den Generationen, den Kulturen und den sozialen Schichten fördern
Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren
Zum Oktober 2013 wurde eine Koordinatorin beschäftigt, deren Aufgabe die der „virtuellen“ Vernetzung aller Angebote und Institutionen der Böllenseesiedlung war. Sie koordinierte die Angebote und hält den Kontakt zu Akteuren der einzelnen Institutionen, sowie der Anwohnerschaft. Im März 2014 veröffentlichte sie eine Broschüre (Nachbarschaft aktiv – Wegweiser Nachbarschafts- und Familienzentrum Böllensee).
Zweimal wöchentlich fand eine offene Sprechstunde statt. Den Bürger*innen wurde so die Möglichkeit gegeben, neue Bedarfe zu benennen und Angebote zu initiieren. Parallel fanden aktivierende Befragungen von Seniorengruppen zur Bedarfsermittlung statt und Multiplikatoren konnten geworben werden, die die Idee eines Nachbarschafts- und Familienzentrums in die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen trugen.